Hast du dich schon mal gefragt, wie man beim Bauen Zeit spart und gleichzeitig Wärmebrücken vermeidet? Die Lösung liegt in einem cleveren Bauteil, das Schalungsarbeit reduziert und direkt in die Wandkonstruktion integriert wird.
Dieses vorgefertigte Element aus druckfestem Hartschaum ersetzt traditionelle Methoden bei Ziegelaußenwänden. Es dient gleichzeitig als verlorene Schalung für Betonstützen und als permanente Dämmschicht. So entfällt das aufwendige Aufbauen und Entfernen von Holzverschalungen.
Besonders praktisch ist der Einsatz im Neubau: Die Module werden einfach ins Mauerwerk eingepasst und mit Beton verfüllt. Dadurch entstehen stabile Stützenelemente, die sofort dämmen und keine zusätzliche Isolierung benötigen. Ideal für Kniestöcke oder Ringanker – Bereiche, die sonst oft Schwachstellen bilden.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Kombiniert Schalung und Dämmung in einem Arbeitsschritt
- Reduziert Bauzeit durch vorgefertigte Module
- Vermeidet Kältebrücken in der Gebäudehülle
- Eignet sich besonders für Ziegelaußenwände
- Optimiert statisch notwendige Betonelemente
- Senkt Kosten durch weniger Arbeitsaufwand
Was ist eine Stützen-Dämmschalung?
Kennst du die Bauteile, die Schalung und Dämmung vereinen? Diese speziellen Dämmschalungen bestehen aus stabilem Hartschaum mit integriertem Hohlraum. Sie formen beim Bauen zugleich die Gussform für Betonstützen und bleiben als dauerhafte Isolierung erhalten.
Komponenten und Maße
Jedes Modul hat drei Kernbestandteile: Eine 5-8 cm dicke Dämmschicht außen, einen leeren Kern für Bewehrungsstahl und eine stufenlos anpassbare Höhe. Standardelemente messen 1000 mm – durch Überlappung oder Kürzen passt du sie exakt an deine Bauhöhe an.
Montage wie beim Stecksystem
Vor dem Mauern setzt du die Teile wie Bauklötze an die geplanten Positionen. Spezielle Mörteltaschen mit Schwalbenschwanzprofil sorgen für bombenfesten Halt ans angrenzende Mauerwerk. Nach dem Verfüllen mit Beton entsteht eine monolithische Verbindung – ganz ohne aufwendiges Schalen entfernen.
| Merkmal | Traditionelle Methode | Stützen-Dämmschalung |
|---|---|---|
| Montagezeit pro Element | 45-60 Minuten | 15-20 Minuten |
| Dämmung integriert | Nein | Ja |
| Verbindung zum Mauerwerk | Separate Verankerung | Integrierte Mörtelverbindung |
Durch das modulare System sparst du bis zu 70% Arbeitszeit gegenüber klassischen Schalungen. Die Elemente lassen sich sogar mehrfach umsetzen, bevor der endgültige Betoneinbau erfolgt.
Technische Merkmale und praxisnahe Anwendungen
Wie entsteht die stabile Verbindung zwischen Dämmelementen und bestehendem Mauerwerk? Das Geheimnis liegt im durchdachten Rastersystem mit werkseitig vorgefertigten Öffnungen. Diese bilden die Basis für eine lückenlose Kraftübertragung vom Betonkern zur umgebenden Wand.
Verbindung mit dem Mauerwerk und konzipierte Aussparungen
Spezielle Mauerverbinder greifen durch seitliche Aussparungen im 25-cm-Abstand ins angrenzende Mauerwerk. So entsteht eine monolithische Einheit, die Zug- und Druckkräfte sicher ableitet. Drei Varianten stehen zur Wahl:
- WAND: Für gerade Wandabschnitte
- ECKE: Zur präzisen Eckausbildung
- LAIBUNG: Bei Fenster- oder Türanschlüssen
Integrierte Mörteltaschen verstärken die Haftung zusätzlich. Sie füllen sich automatisch beim Mauern und schaffen so eine chemische und mechanische Verbindung zwischen Dämmkern und Ziegelwand.
Einsatzbereiche im Neubau und als Stahlbeton-Ringanker
Besonders effektiv zeigt sich das System im Kniestockbereich. Hier wirken die Elemente als vorgefertigte Ringanker, die das Dach sicher lagern und gleichzeitig Wärmeverluste minimieren. Die Vorteile auf einen Blick:
- Direkte Lastabtragung ohne zusätzliche Stützen
- Reduzierte Wärmebrücken an kritischen Übergängen
- Sofort einsatzbereite Dämmung nach Betonierarbeiten
Durch die Kombination aus Tragfähigkeit und Wärmeschutz sparst du nicht nur Zeit, sondern optimierst auch die Statik deines Gebäudes. Ein cleveres Zwei-in-einem-Prinzip für moderne Bauprojekte.
Materialien und Verarbeitungsmethoden
Hinter jeder effizienten Bauweise stecken durchdachte Materialkombinationen. Bei den Formteilen setzen Hersteller auf EPS oder Neopor – zwei Hartschaumvarianten mit unterschiedlichen Stärken. Neopor, seit 1998 im Einsatz, übertrifft klassisches EPS durch silbergraue Strahlungsabsorber. Diese reflektieren Wärme und verbessern die Dämmwirkung um bis zu 20%.
Druckfeste Hartschaum-Dämmstoffe wie EPS und Neopor
Die Rippenstruktur an Oberflächen macht den Unterschied. Außen sorgt sie für perfekten Putzhalt, innen für kraftschlüssige Verbindung mit dem Beton. Leipfinger-Bader produziert die Elemente durch Schäumen und Backen bei 140°C. Das Ergebnis: Leichte Formteile mit hoher Druckfestigkeit, die selbst geschoßhohes Betonieren aushalten.
Optimierte Betonfüllung und Mörteltaschen für festen Zusammenhalt
Beim Einbau füllen sich integrierte Mörteltaschen automatisch mit Mauermörtel. So entstehen zusätzliche Haftpunkte zwischen Dämmkern und Mauerwerk. Für die Betonierung gilt: Nutze selbstverdichtenden Beton und arbeite von oben nach unten. Ab 2 Metern Höhe sind temporäre Sicherungen nötig – etwa mit wetterfest versiegelten Abstützungen.
Die Materialzusammensetzung überzeugt durch Recyclingfähigkeit und Frostresistenz. Dank wasserabweisender Eigenschaften schützt die Dämmschicht dein Gebäude langfristig vor Feuchtigkeitsschäden. Ein durchdachtes System, das Verarbeitungszeit reduziert und gleichzeitig die Statik optimiert.
Abschließende Überlegungen
Effizientes Bauen erreicht man durch clevere Systeme, die mehrere Funktionen vereinen. Die wirtschaftliche Lösung liegt in vorgefertigten Elementen: Sie reduzieren Montagezeiten um bis zu 70% und eliminieren separates Schalenbauen. Beim Einbau entfällt lästiges Rückbauen – die Module bleiben als dauerhafte Dämmschicht erhalten.
Dein Vorteil zeigt sich in drei Kernbereichen: Brandschutz F90 sorgt für Sicherheit, während integrierte Schallbarrieren Lärm reduzierten. Die kraftschlüssige Verbindung zum Mauerwerk erfüllt die Anforderungen der DIN 4108, Beiblatt 2 (Kategorie B) für optimierte Wärmebrücken.
Praktisch umgesetzt bedeutet das: Keine Nachisolierung nötig, sofortiger Kälte- und Feuchtigkeitsschutz. Die Elemente bilden monolithische Einheiten mit dem Betonkern – selbst bei mehrgeschossigen Bauten.
Mit diesem System sparst du nicht nur Arbeitsstunden, sondern schaffst zukunftssichere Gebäudestrukturen. Eine intelligente Kombination aus Statik, Dämmung und Sicherheitstechnik – ohne Kompromisse bei der Qualität.


















