Stell dir vor, dein Zuhause könnte nicht nur extrem wenig Heizwärme verlieren, sondern sogar überschüssige Energie ins Netz einspeisen. Klingt utopisch? Mit dem höchsten KfW-Standard wird genau das Realität. Hier erfährst du, wie moderne Gebäudetechnik und kluge Planung solche Ergebnisse ermöglichen.
Dieser energiestandard definiert klare Grenzwerte: Maximal 40% des Primärenergiebedarfs eines Vergleichsgebäudes sind erlaubt. Gleichzeitig muss der Wärmeverlust durch Wände und Fenster auf 55% reduziert werden. Zum Vergleich: Bei normalen Neubauten liegt diese Marke bei 75% – das macht einen riesigen Unterschied bei Heizkosten und CO₂-Bilanz.
Drei Elemente machen diesen Standard besonders: Hochleistungsdämmung, Solaranlagen und automatisierte Lüftungssysteme. Zusammen sorgen sie dafür, dass das Haus nahezu energieautark wird. Und das Beste? Für solche Projekte gibt es attraktive Fördergelder – wenn du die technischen Vorgaben genau einhältst.
Das Wichtigste in Kürze
- Höchster KfW-Standard mit 40% Primärenergiebedarf eines Referenzgebäudes
- Transmissionswärmeverlust begrenzt auf 55%
- Gesetzlicher Neubaustandard liegt bei 75%
- Kombination aus Dämmung, erneuerbaren Energien und Smart Home Technologie
- Ökologische und wirtschaftliche Vorteile durch geringe Betriebskosten
- Förderfähig bei Einhaltung aller technischen Anforderungen
Grundlagen des Effizienzhauses 40 Plus
Energieeffizienz steht beim Bauen heute ganz oben. Damit du die Besonderheiten verstehst, klären wir zuerst die zentralen Messgrößen und warum dieser Standard so viel weiter geht als übliche Bauvorschriften.
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Definition und Zielsetzung
Der KfW-Standard bewertet zwei Schlüsselwerte: Den gesamten Energieverbrauch (Primärenergiebedarf) und die Dämmleistung der Gebäudehülle. Letzteres nennt man Transmissionswärmeverlust – also wie viel Wärme durch Wände oder Fenster entweicht.
Im Vergleich zum Referenzgebäude darf dein Haus nur 40% der Primärenergie verbrauchen. Gleichzeitig wird der Wärmeverlust auf 55% begrenzt. Das Ziel? Klimaneutrales Wohnen durch minimale Energieverluste und maximale Eigenversorgung.
Unterschiede zu herkömmlichen Neubauten
Normale Neubauten liegen bei 75% Primärenergiebedarf – fast doppelt so viel wie beim KfW-40-Plus-Standard. Hier siehst du konkret, wo die Unterschiede liegen:
| Kriterium | Effizienzhaus 40 Plus | Standard-Neubau |
|---|---|---|
| Primärenergiebedarf | 40% des Referenzwerts | 75% des Referenzwerts |
| Wärmeverlust | 55% Reduktion | 25% Reduktion |
| Umweltfreundlichkeit | CO₂-Einsparung >60% | CO₂-Einsparung ~30% |
| Energiekosten/Jahr | ≈ 320 € | ≈ 850 € |
Durch diese Werte sparst du langfristig nicht nur Geld, sondern reduzierst auch deinen ökologischen Fußabdruck deutlich. Die Technik dafür ist heute ausgereift – sie muss nur konsequent umgesetzt werden.
Was ist ein Effizienzhaus 40 Plus?
Drei Kernkomponenten machen diesen höchsten Energiestandard aus. Erstens: Eine extrem dichte Gebäudehülle, die Wärmeverluste fast vollständig stoppt. Zweitens: Ein cleveres System, das selbst Strom erzeugt und speichert. Drittens: Automatisierte Technik, die alle Abläufe optimal steuert.
Ohne eigene Stromproduktion geht hier gar nichts. Die Vorgabe ist klar: Dein Haus muss mindestens so viel Energie erzeugen, wie es für Heizung, Warmwasser und Geräte benötigt. In 90% der Fälle übernimmt das eine Photovoltaikanlage auf dem Dach – kombiniert mit einem Batteriespeicher im Keller.
So ergänzen sich die Bausteine perfekt:
| Komponente | Funktion | Mindestgröße |
|---|---|---|
| PV-Anlage | Stromerzeugung | 5 kWp |
| Stromspeicher | Energiepuffer | 3 kWh/kWp |
| Lüftungsanlage | Wärmerückgewinnung | 80% Effizienz |
Warum ist diese Kombi Pflicht? Nur so erreichst du den geforderten Primärenergiebedarf von 40%. Windräder oder Blockheizkraftwerke sind alternativ möglich – benötigen aber mehr Platz.
Der Clou: Die Technik arbeitet Hand in Hand. Die Solarzellen liefern Strom für die Wärmepumpe, der Speicher puffert Überschüsse für die Nacht. Gleichzeitig holt die Lüftung 80% der Wärme aus der Abluft zurück. Das Ergebnis? Du wohnst komfortabel, sparst Geld und schonst das Klima.
Energieoptimierte Gebäudetechnik im Überblick
Moderne Häuser sind wie gut abgedichtete Thermoskannen – sie halten die Wärme drin und holen Energie von draußen. Damit das klappt, arbeiten Gebäudehülle und Technik perfekt zusammen. Hier siehst du, wie diese Kombi funktioniert.
Hochwertige Wärmedämmung und Gebäudehülle
Die Hülle deines Hauses besteht aus Wänden, Fenstern, Türen und Dach. Jedes Teil muss perfekt isoliert sein. Bei KfW-40-Plus-Häusern sind selbst kleinste Wärmebrücken tabu – sonst entweicht Energie ungenutzt.
Dreifachverglaste Fenster mit Edelgasfüllung reduzieren den Transmissionswärmeverlust um bis zu 50% gegenüber Standardmodellen. Dämmmaterialien wie Holzfasern oder Vakuumisolationsplatten kommen hier zum Einsatz. So entsteht ein geschlossener Schutzmantel, der Heizwärme im Winter hält und Sommerhitze draußen lässt.
Nutzung erneuerbarer Energien
Ohne Solarstrom und Co. geht’s nicht. Photovoltaik auf dem Dach liefert den Grundbedarf, eine Wärmepumpe im Garten nutzt Umweltwärme. Das Besondere: Überschüsse speicherst du direkt im Haus – für trübe Tage oder kalte Nächte.
Diese erneuerbaren Energien ergänzen die passive Dämmung ideal. Während die Gebäudehülle Energieverluste minimiert, produzieren aktive Systeme sauberen Strom. So entsteht ein Kreislauf, der dich unabhängiger von externen Quellen macht.
Lüftung mit Wärmerückgewinnung: Funktion und Nutzen
Nie wieder Fenster öffnen und trotzdem frische Luft? So funktioniert’s. Die kontrollierte Wohnraumlüftung tauscht verbrauchte Luft aus, ohne Wärme zu verschwenden. Sie arbeitet leise im Hintergrund – du merkst nur das Ergebnis.
Das System nutzt einen Wärmetauscher, der bis zu 90% der Energie aus der Abluft zurückgewinnt. Frischluft wird vorgewärmt, ohne dass sich Innen- und Außenluft vermischen. So sparst du Energie und behältst immer ein angenehmes Klima.
Einsparpotenziale bei Heizkosten
Diese Technologie reduziert deine Heizkosten um bis zu 35%. Wie das geht? Die Anlage nutzt die vorhandene Wärme effizienter. Hier ein Vergleich:
| Energieverbrauch | Ohne System | Mit Wärmerückgewinnung |
|---|---|---|
| Jährliche Heizkosten | 1.200 € | 780 € |
| CO₂-Emissionen | 4,8 t | 3,1 t |
Der Clou: Selbst im Winter kommt vorgewärmte Frischluft ins Haus. Die Heizung muss weniger arbeiten – das spart bares Geld.
Optimales Raumklima ohne manuelles Lüften
Vergiss Schimmel und stickige Luft. Die Anlage sorgt automatisch für:
- Konstanten Sauerstoffgehalt
- Gleichmäßige Luftfeuchtigkeit (40-60%)
- Keine Zugluft durch gekippte Fenster
Besonders praktisch für Allergiker: Integrierte Filter halten Pollen und Staub draußen. Du gewinnst Komfort und Gesundheit – ohne selbst Hand anzulegen.
Integration von Photovoltaikanlagen mit Speichersystem
Ohne leistungsstarke Photovoltaik läuft beim höchsten Energiestandard nichts. Die Anforderungen sind klar: Pro Wohneinheit musst du mindestens 500 kWh Solarstrom jährlich erzeugen. Für ein 150 m² Haus bedeutet das zusätzlich 1.500 kWh aus der eigenen Anlage.
Ein praktisches Beispiel: Bei 5 kWp Leistung erzeugst du etwa 4.500 kWh pro Jahr. Davon nutzt du 70% direkt – der Rest fließt in den Speicher. So deckst du auch nachts deinen Bedarf, ohne teuren Netzstrom zu kaufen.
So planst du deine Anlage richtig
Der Speicher muss mindestens 500 Wh pro Einheit plus 10 Wh/m² fassen. Für 150 m² sind das 2.000 Wh Kapazität. Kombiniert mit einer Solaranlage für KfW-40-Plus-Häuser erreichst du die Vorgaben sicher.
Rechne selbst: Solarstrom kostet dich nur 10 Cent/kWh – Netzstrom liegt bei 42 Cent. Nach 10 Jahren sparst du so über 5.000 Euro. Die Technik arbeitet effizient, wenn du die Basis-Regeln beachtest: Südausrichtung, optimale Neigung und keine Verschattung.
Mit diesen Anforderungen erfüllst du nicht nur die KfW-Plus-Vorgaben. Du schaffst ein System, das sich langfristig rechnet – ökologisch wie wirtschaftlich.


















